In unserer Gruppe teilen wir lebensgeschichtliche Ereignisse in einem geschützten Rahmen miteinander, Belastendes wie Erfreuliches. Dies wirkt entlastend und heilend. Wichtig ist es, mit Selbstachtung über sich zu sprechen und trotz mancher Irr- und Umwege oder Niederlagen ein Bewusstsein für den Wert des eigenen Weges zu entwickeln. Wir bringen Leichtes und Schweres ins Wort, üben uns in verstehendem und berührtem Zuhören, spenden Trost und ermutigenden Zuspruch, geben unterstützende Erklärungen und sinnen miteinander nach. Dabei sind wir gut mit uns selbst und den Anderen in Kontakt. Indem wir erzählend die eigene Lebensgeschichte deuten, sie fortsetzen und immer wieder neu zu erzählen, wird Belastendes integriert und quasi „von den Schultern herunter ins Herz“ genommen. So erfahren wir die für uns alle so notwendige Tagesdosis an Bedeutsamkeit. Selbsthilfe bedeutet eine Strecke begleitetes Lebens zu gehen, mal im dichten wechselseitigen Austausch, mal im heiteren Plaudern sowie im Miteinander-Sein- und -Tun. Sie ermutigt in Zeiten von Belastung und Krisen zu persönlichen Neuanfängen, Veränderung, Entwicklung und Experimentierfreude und gibt damit dem zerbrechlichen Projekt persönlicher Identitätsentwicklung eine Art gemeinschaftlichen Geleitschutz.